Der Eunuch erwischt den Heizer gerade noch, als dieser auf seinem Esel fliehen will. Er lässt ihn von Sklaven bewachen, und der Heizer glaubt nun, Dau el-Makân habe ihn verraten. Dass ihm aber statt des Esels ein Pferd zur Verfügung gestellt und ihm Zuckerscherbett serviert wird, irritiert ihn dann doch. Der Eunuch treibt so sein Spiel mit ihm.
Der Heizer ist immer noch namenlos. Der Eunuch sowieso.
Die Karawane zieht weiter.
Der Kammerherr ritt bald an der Tür der Sänfte seiner Gemahlin, um den Prinzen Dau el-Makân und seine Schwester zu bedienen, bald behielt er den Heizer im Auge.
Der permanente Wechsel im sozialen Status des Kammerdieners bleibt interessant. Bis vor kurzem war er der höchste Würdenträger innerhalb der Karawane, nun wieder ist er zurückgeworfen auf seine Funktion als Kammerdiener. Da ihm aber gleichzeitig die wahre Stellung seiner Gattin offenbart wurde, kann er sich berechtigte Hoffnungen auf eine fürstliche Zukunft machen.
Man befindet sich drei Tagesmärsche von Bagdad entfernt, als sich eine dunkle Staubwolke auf sie zubewegt. Er reitet ihr mit seinen Mamluken entgegen, und es stellt sich heraus, dass es ein Heer aus Bagdad ist. Die Nachricht, dass der König Omar ibn en-Nu’mân tot ist, ruft Verwunderung hervor.
Auch beim Leser, der ja bisher, wie der Erzähler, in einer Allwissenheits-Perspektive war.
Der Wesir Dandân, der sich in einem Zelt des Heers aufhält, berichtet, dass der König vergiftet worden sei. Im Volk sei daraufhin Unruhe über die Nachfolge ausgebrochen. Eigentlich würde sie Scharkân zustehen, das Volk liebe aber Dau el-Makân, der aber seit fünf Jahren mit seiner Schwester als verschollen gilt.
Im deutschen Recht ( Verschollenengesetz ) wird ein Verschollener für tot erklärt, wenn man 10 Jahre nichts von ihm gehört hat. 76 Ausnahmen sind u.a.:
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Schiffsunglücke – 6 Monate
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Flugzeugunglücke – drei Monate
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Kriegsende – ein Jahr
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über 80jährige – 5 Jahre
Eine Hidschaz muss zu jener Zeit ziemlich gefährlich gewesen sein, so dass die Kadis, die über die Nachfolge zu entscheiden hatten, getrost vom Tod des Geschwisterpaars ausgehen konnten.
So sei man nun auf dem Wege nach Damaskus, um Scharkân zu holen. Da aber Dau el-Makân nun heimkehrt, wird dieser wohl Sultan von Bagdad.
Der potentielle Konflikt unter den Brüdern, die sich kaum je sahen, wird verschärft. Fragt sich nur, wer den König tötete. Ich als Leser hätte da die hochbusigen, gelehrten Jungfrauen im Verdacht.
76 (Interessant auch für das Erbrecht: Im deutschen Recht gelten zwei gleichzeitig Verschollene als gleichzeitig gestorben. Im englischen Common Law gilt der Ältere als zuerst gestorben.)