Mal ein Wechsel der Tonart.
Schreibe hier seit über anderthalb Jahren Exzerpte über phantastische Märchen, aber lasse die Gegenwart der Region weitgehend außer acht.

Persien/Iran
Als sich 1982 die absoluten Hardliner in der iranischen Führungsclique durchgesetzt hatten, wurde keine Abweichung mehr geduldet. Selbst jene, die früher die Revolution unterstützt hatten, wurden nun verhaftet oder umgebracht. Tausende wurden unter absurden Anschuldigungen ins Evin-Gefängnis gesteckt und erlitten unglaubliche Folter.
Als sei das nicht genug, wurden sie 1988 noch einmal vor ein Tribunal gestellt, wo man ihnen Abtrünnigkeit vom Islam vorwarf. Beschuldigt zu werden bedeutete, verurteilt zu werden. Verurteilt zu werden bedeutete Tod.
Meine gute alte Freundin Lale Behzadi schrieb in der Online-Ausgabe der ZEIT einen anrührenden Artikel über den Tod ihres Vaters Manoutchehr Behzadi.
Einen Bericht über jene Zeit aus der Sicht seiner Frau, die aus der DDR in den Iran ging, findet sich auf Spiegel Online: „Du wirst sehen, Iran ist wunderschön!“
Im September jähren sich die bis heute unaufgeklärten Massenmorde zum zwanzigsten Mal.

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Keine Nacht heute.

262 einhalbte Nacht – Massenmord im Iran
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