Das Shakespeare-Doppelpack am vergangenen Donnerstag auf dem Internationalen Improfestival war wieder sehr schön. Selbst die in der englischen Sprache nicht ganz sattelfesten Spieler sprangen mutig hinein. Und wir können uns den Großen Willy schon hübsch für die Impro zurechtstutzen. Hier ein paar Merkmale, die ich teilweise aus unserer Praxis bei Foxy Freestyle, teils aus den Workshop-Notizen von Ed Hauswirth zusammengestückelt habe:
– Das angestrebte Versmaß ist der fünfhebige Jambus („A horse, a horse, a kingdom for a horse“). Dafür müssen wir, wenn wir auf Deutsch spielen, oft apostrophisch sprechen:
„Komm du mir nah, als zott’ger russ’scher Bär,
geharnsch’t Rhinozeros, hyrkanscher Tiger!“
– Der Reim ist dem Ende der Szene vorbehalten.
– Handlungen, vor allem aber Gegenstände werden öfter benannt, als wir es in der gewöhnlichen Impro tun.
– Namen wiederholen.
– In Dialogen sich stets auf das vorher Gesagte beziehen. Oft werden einzelne Wörter wiederholt.
– naturnahe Metaphern
– Verstellungen, Masken, Unterrichten
– Tragödie: Das Verlangen führt zum bösen Ende.
– Komödie: Verwechslungen, Derbheiten. Das Verquere führt zum guten Ende.
Improvised Shakespeare Comedy: „Three things went wrong at night“ from Dan Richter on Vimeo.
Danke für diesen tollen Einblick in die Shakespeare-Aufführung! Man kann daran eine Menge lernen.