Lektion aus Seattle
Zwei Personen können lang eine Szene tragen. (In Seattle spielten Randy Dixon und Tony Beeman ein ganzes Stück über eine Stunde zu zweit.) Aber wie macht man das? Das Wichtigste: Das Dritte wird nicht gezeigt, es bleibt Symbol zwischen den beiden. Ein Gespräch zwischen zwei Eheleuten über den Lehrer ihres Kindes wird also im Grunde ein Gespräch über die eigene Beziehung, den Lehrer brauchen wir nicht mal zu zeigen. Mit anderen Worten: Wir erzählen gut, indem wir bestimmte Dinge nicht erzählen. Dem Zuschauer bleibt Platz für Interpretation. Wir müssen ihm nicht alles auf die Nase binden, schon gar nicht unsere Deutung.
Das ist allerdings auch eine Herausforderung für Mitspieler: Betritt nicht die Szene, sondern schaffe Raum. Erstens im wörtlichen Sinne für deine Mitspieler. Zweitens Interpretaionsräume in den Köpfen der Zuschauer.
Effizienz des Storytelling