Es geht in der Anmoderation eigentlich nur darum, das Vertrauen des Publikums zu gewinnen und eine positive Grundstimmung zu erzeugen. Dafür brauchen wir kein großes Aufheizen, Mitmachspielchen usw. Auf der anderen Seite ist der Beginn einer Show auch nicht der Zeitpunkt für Sarkasmen, Miesmacherei usw.
Tiefstatus im Raum
Johnstone: „Ein König darf Untertanen gegnüber Tiefstatus spielen, doch nicht gegenüber seinem Palast.“
Ich denke, hier irrt Johnstone. Es gibt Chefs, die sich ständig fehl am Platze fühlen.
Der Widerspruch zwischen sozialem und theatralem Status ist auch räumlich darstellbar und durchaus realistisch.
Shakespeare: Zug um Zug ein Angebot
Lese wieder Shakespeare. Es wirft mich jedes Mal um, wenn man sieht, welches Tempo diese Dialoge haben. Wie jedes Angebot akzeptiert wird und poetisch gewandelt zu einem neuen wird.
Hier der Auszug eines Dialogs aus Richard III. zwischen Anna, deren Gatten Richard gemordet hat und um die er nun buhlt.
ANNA.
Hast du nicht diesen König umgebracht?
GLOSTER.
Ich geb‘ es zu.
ANNA.
Zugibst du’s, Igel? Nun, so geb‘ auch Gott,
Daß du verdammt seist für die böse Tat!
Oh, er war gütig, mild und tugendsam.
GLOSTER.
So taugt er, bei des Himmels Herrn zu wohnen.
ANNA.
Er ist im Himmel, wo du niemals hinkommst.
GLOSTER.
Er danke mir, der ihm dahin verholfen:
Er taugte für den Ort, nicht für die Erde.
ANNA.
Du taugst für keinen Ort als für die Hölle.
GLOSTER.
Ja, einen noch, wenn ich ihn nennen darf.
ANNA.
Ein Kerker.
GLOSTER.
Euer Schlafzimmer.
ANNA.
Verbannt sei Ruh‘ vom Zimmer, wo du liegst!
GLOSTER.
Das ist sie, Herrin, bis ich bei Euch liege.
Vor der Show
Ankommen, Besprechen, Aufwärmen, Fokussieren.
Die gemeinsame Zeit vor dem Auftritt ist die Schleuse aus dem Alltag auf die Bühne.
(Danke für die Beobachtung an Janine Tuma.)
Tolles Schauspiel Schwarzweiß. Hollywoodstars präsentieren Miniaturen ihres Schaffens.
www.nytimes.com%2Finteractive%2F2010%2F12%2F12%2Fmagazine%2F14actors.html%3FWT.mc_id%3DMG-SM-E-FB-SM-VID-FAA-121210-NYT-NA%26WT.mc_ev%3Dclick&h=2ba90
Verfranst – Was tun
Storys vefranst. Angebote nicht verstanden. Format nicht bewältigt.
Trotzdem kein Grund zum Heulen: Schöne Einzelszenen, gute Charaktere, Interaktionen mit Publikum, Games in the Game.
Kein Abend für die Impro-Annalen, aber effizient und fröhlich improvisiert. Ist das jetzt Professionalismus?
Stages of a moderately successful actor’s life
Jack Elam classified the stages of a moderately successful actor’s life, as defined by the way a film director refers to the actor suggested for a part.
Stage 1: „Who is Jack Elam?“
Stage 2: „Get me Jack Elam.“
Stage 3: „I want a Jack Elam type.“
Stage 4: „I want a younger Jack Elam.“
Stage 5: „Who is Jack Elam?“
Sinn-Überschuss
Paranoide, Abergläubische, Tiefreligiöse, Esoteriker und Künstler sind andauernd damit beschäftigt, Sinn-Überschuss zu produzieren. Zufälle gibt es bei ihnen nicht.
Spiele richtig spielen
Stephan Holzapfel hat auf der Impro-News-Seite eine interessante neue Reihe begonnen. „Spiele richtig spielen“. Nun würde ich ja sagen, es gibt im Grund kein richtig und falsch. Andererseits merkt man beim Zuschauen oft, das was nicht stimmt, zu konstruiert, zu lahm, zu doof wirkt. Die Frage ist also: Was passiert, wenn wir es auf die eine oder die andere Weise spielen?
Wie öffnen wir uns? Wir erlangen wir Eleganz?
http://www.impro-news.de/tag/spiele/
Die wissen dô oo nee wattse wolln
Seit einigen Jahren unterrichten wir Impro-Workshops nicht nur allein, sondern als Team, oft abwechselnd zu zweit.
Letzte Woche nun das Feedback ener Gruppe: Das ginge gar nicht, man könne sich gar nicht einstellen.
Diese Woche das Feedback eines Kurses, in dem wir uns sogar zu dritt abgewechselt haben: Das sei ganz hervorragend. Ständig neue Ansätze, neue Inspirationen.