Denkt man heute an Zivilcourage, rücken meistens besonders heroische Taten ins Visier: Sich brutalen Schlägern entgegenzustellen etwa.
Wieviel häufiger fehlt es aber an Mut im Kleinen? Vor allem in der Großstadt. Ein Mann liegt hilflos auf der Treppe, ruft nach Hilfe. Je mehr Menschen anwesen sind, umso unwahrscheinlicher ist es, dass ihm geholfen wird.
In der Psychologie wird dies als Bystander-Effekt bezeichnet.
Als soziale Wesen haben wir einen gewissen Hang zum Übereinstimmen. Es fühlt sich für die meisten unangenehm an, Außenseiter zu sein.
In seiner extremen Form führt der Mitläufer-Effekt zu Auswüchsen wie in Abu Ghraib (um ein Beispiel nach 1945 zu nennen). Vorweggenommen vom Milgram Experiment und dem Stanford Prison Experiment von Philip Zimbardo, der später einem der Angeklagten von Abu Ghraib als psychologischer Berater zur Seite stand.
Wenn wir nicht erkennen, dass das Böse in uns allen steckt, wird es uns schwer fallen, die Situationen zu erkennen, die es hervorbringen. Dann fahren wir fort, es zu essentialisieren, zu hospitalisieren, zu externalisieren.
Gut sein muss trainiert werden. Zimbardo plädiert dafür, Zivilcourage schon bei Kindern zu trainieren und ihr Heldenbild zu verändern: Weg von Superhelden, hin zu Helden des Alltags. Wir müssen den Fokus weglenken von den traditionellen Helden, die ihr Leben um ihr Heldentum herum organisiert haben, so wie Gandhi, Mandela, Martin Luther King. Wir brauchen Helden auf Abruf. Menschen, die bereit sind, abzuweichen, wenn es darauf ankommt. Menschen, die auf die Gemeinschaft statt auf ihr Ego fokussieren.
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Man führt Alî Schâr zu Zumurrud, der sie natürlich nicht erkennt (sie ihn schon). Er berichtet seine Geschichte und sie führt wieder den Hokuspokus mit geomantischer Tafel und Messingstift auf, wobei sie zu dem Ergebnis kommt, er sage die Wahrheit.
Man könnte die Passagen der geschummelten Nutzung der geomantischen Tafel auch als ironischen Seitenhieb auf derartige Praktiken verstehen.
Sie lässt ihn fürstlich ein kleiden, worüber das Volk erstaunt ist. Am Abend lässt sie ihn ihr Schlafgemach, in dem außer ihr nur zwei kleine Eunuchen sind, führen und stellt sich schlafend.
Wie die Leute hörten, dass sie nach ihm gesandt hatten, wunderten sie sich darüber.
Woher erfuhren "die Leute" davon?
Alî erkennt seine Frau immer noch nicht. Und sie denkt bei sich:
"Ich muss doch noch eine Weile Scherz mit ihm treiben, ohne dass ich mich zu erkennen gebe."
Sie teilt das Essen mit ihm und befiehlt ihm dann:
"Komm zu mir auf das Lager und knete mich!" Er begann, ihr die Füße und Schenkel zu kneten und fand, dass sie weicher als Seide waren. Nun befahl sie: "Geh höher hinauf mit dem Kneten"