Eine Szene, in der Franzosen miteinander vorm Eiffelturm deutsch mit französischem Akzent reden, gibt’s nur in Impro-Szenen.
In Filmen wird synchronisiert, in Stücken übersetzt.
Sprecht bitte eure Muttersprache oder die Originalsprache.
Ruth Zaporah Workshop
- „Know what you’re practicing!“
- Die Bedeutung eines Sounds o.ä., der uns inspirieren kann, darf uns nicht ersticken.
- „Ich weiß“ = „Ich kann nichts mehr lernen.“
- Pause heißt nicht Off. Bleib bei deinem Partner.
- Drei Tore führen zum Inhalt: 1) sinnliche Erfahrung, 2) Stimmung, 3) Bilder und Konzepte.
Das Ego zweier großer Musik-Improvisierer
Vor einiger Zeit brachte ich die beiden hervorragenden Impro-Instrumental-Musiker H. und Z. zusammen. Beide hatten Großes voneinander gehört und erwarteten Großes voneinander. Die drei Stücke, die sie dann live performten, waren nicht schlecht, aber sicherlich unter ihrem Niveau. Hinterher beschwerten sich beide unabhängig voneinander, der andere wäre nicht richtig auf ihn eingegangen, beide fühlten sich in eine bestimmte Richtung gepusht. Interessanterweise habe ich, mit beiden schon im Duett musiziert – dilettierend auf Bass bzw. Klavier. Und hier war alles wunderbar: Die Musiker richteten sich nach mir, dem Schwächeren. Der Grund für dieses seltsame Verhalten war mir bis gestern etwas unklar.
Christina Schneider, der ich diese Geschichte erzählte, meinte gestern: Vielleicht hatten sie ja zu viel Respekt voreinander, in dem Sinne, dass sie fürchteten, ihre eigenen Schwächen könnten zutage treten. Vielleicht meinten sie, sich voreinander als Künstler rechtfertigen zu müssen. Das Ego tritt wieder der Kunst in den Weg.
Sehen ohne zu sehen
Eine Hürde, die sich Impro-Schülern nach einer gewissen Zeit in Szenen stellt: Sehen ohne zu sehen. Das heißt: Der Impro-Spieler sieht ein Angebot, soll aber character-adäquat so reagieren, dass seine Figur es nicht sieht.
Beispiel: Ich sehe (als Spieler), dass ich bestohlen werde. Als Character lasse ich mich bestehlen, um die Szene voranzutreiben.
Frauenstimmen
„Frauen: Wenn wir in Szenen emotional werden, schrauben wir unsere Stimmen oft so hoch, dass nur noch Hunde sie hören können. Übt eure Medea-Stimme. Sie startet im Mittelpunkt der Erde und bricht aus dir heraus wie ein Vulkan.“ (Carol Hazenfield in Acting on impulse. the art of making improv theater)