Der Oberkammerherr, der inzwischen König Sasân genannt wird, lässt einen der Emire, die ihm die Nachricht übermitteln, Kân-mâ-kân sei verschwunden, am Galgen hinrichten.
Eine Reaktion, die ich nie verstanden habe, die aber anscheinend allzu menschlich ist: Wir tendieren zu Personalisierung. Und dies sollte man wohl auch bei bedenken, wenn man Hiobsbotschaften zu überbringen hat: Entweder positiv formulieren oder eine Lösung in petto haben.
Sasân lässt erfolglos nach ihm fahnden. Kân-mâ-kân indessen irrt durch die Wüste, bis er auf eine Oase stößt, wo er sich erfrischt, betet und des nachts jemanden in Versen wehklagen hört. Am nächsten Morgen sieht er, dass es sich um einen Beduinen handelt,
und die Spuren der Liebesqual waren an ihm zu erkennen.
Doch lässt er es an Respekt vermissen, weil Kân-mâ-kâns Kleider etwas heruntergekommen sind. Er heißt Sabbâh, und auch sein Onkel verweigerte ihm die Cousine, indem er eine horrende Brautgabe forderte:
fünfzig Rosse, fünfzig starke Reitkamelinnen, fünfzig Lastkamele mit Weizen beladen und ebenso viele mit Gerste beladen, zehn Sklaven und zehn Sklavinnen.
Unklar, warum das Reitkamel weiblich sein muss.
Um an diese Waren zu gelangen, will er vor den Toren Bagdads einem reichen Kaufmann auflauern und ihn berauben.
Als sich Kân-mâ-kân vorstellt, will der Beduine ihn als Geisel nehmen, um so auf einfacherer Weise an Geld zu gelangen. Ähnlich wie Karl May packt er ihn bei der Ehre:
"Wenn du mich als Gefangenen und als deinen Diener mit dir schleppen willst, so wirf deine Waffen hin, lege deine Oberkleider ab, tritt zu mir heran und ringe mit mir!"
Kân-mâ-kân ringt ihn nieder und will ihn in den Fluss werfen, lässt sich aber von des Beduinen Beteuern einlullen und lässt ihn frei, woraufhin dieser, ebenfalls ganz nach der Art der Schurken, die wir aus Karl Mays Romanen kennen, zu seinen Waffen springt. Kân-mâ-kân erbittet den Schild, während der Beduine mit dem Schwert kämpft und schließlich erwartungsgemäß verliert. Daraufhin schwört er den heiligsten Eid, ihn
immer als Freund zu geleiten und auf allen Wegen zu begleiten.
Die beiden essen und beten zusammen und begeben sich nach Bagdad, Sabbâh voraus. Während Kân-mâ-kân noch wartet, da er sich schämt, als Bettler zurückzukehren. Kurz danach begegnet ihm ein sterbender Reiter auf einem edlen Pferd, der ihm berichtet, dass das Pferd dem König Afridûn gehöre und er es von ihrer Anführerin Dhât ed-Dawâhi stahl, kurz bevor sie Bagdad erreichten.