Wie nun Dhât ed-Dawâhi, die ja im Gewande des Asketen war, von dem Tode ihres Sohnes hörte, da wurde ihr Antlitz bleich, und aus ihren Augen flossen Tränen überreich; doch sie tat vor den Muslimen hocherfreut, als ob sie Tränen der Freude weine. Doch dann sprach sie bei sich selber: "Beim Messias, mein Leben ist nichtig, wenn ich ihm nicht durch seinen Bruder Scharkân das Herz verbrenne, wie er mir das Herz verbrannt hat durch König Hardûb."
Scharkân gesundet spontan und entlässt die Diener und Wachen nach diesem harten Tag von ihren Aufgaben, so dass sie sich alle schlafen legen.
Da sprang sie auf, als sei sie ein grindiges Bärenweib oder eine Viper mit fleckigem Leib.
Grindiges Bärenweib? Anspielung auf Wolfsmenschen?
Ruckzuck schneidet sie Scharkân und seinen Dienern die Köpfe vom Leib.
Wenn es etwas an diesem Roman zu bewundern gibt, dann doch dass er sich keineswegs schwer damit tut, die Protagonisten an unerwarteter Stelle abzuräumen. Man hätte ja schon gern noch gewusst, ob der Konflikt zwischen den beiden Brüdern an anderer Stelle noch einmal aufflammt. Scharkân im Grunde der impulsive Grobian, der zufällig auf der Seite der Guten steht. Immer wenn er auftauchte, trieb die Geschichte vorwärts – sein Verhältnis mit der griechischen Prinzessin, seine Eifersucht gegen die Stiefgeschwister, sein Ungestüm. Storytechnisch vielleicht nicht unbedingt clever. Die Technik, die Hauptcharaktere nach und nach abzumetzeln, könnte dazu führen, dass sich am Ende nur noch der Wesir Dandân und die alte Dhât ed-Dawâhi gegenüberstehen.
Auch zum Zelt von Dau el-Makân schleicht sie sich, das aber bewacht wird. Dandân hingegen spricht sie an:
"Willkommen, o frommer Asket!"
Er beschließt, ihr zu folgen, wird aber auch von ihr ausgetrickst, indem sie behauptet, einem Heiligen zu folgen, der erzürnen würde, wenn sie nicht allein käme.
Dandân geht nun zum Zelt Scharkâns und findet dort die blutige Bescherung.
Erst jetzt wird Dau el-Makân klar, was es mit dem Asketen auf sich hatte. Dandân bestätigt ihn:
"Wer anders brachte dieses Leid,
als jener Satan im Heiligenkleid?"
Dann bahrten sie Scharkân auf und begruben ihn im Gebirge dort und trauerten ob seiner weltberühmten Tugenden immerfort.