Zur Orientierung:
Schehrezâd
——>Fischer und Dämon
Der Fischer ist drauf und dran, die Dämonflasche nun endgültig ins Meer zu werfen, doch der Dämon bittet ihn:
- „Tue mir nicht, wie Umâma dem ‚Âtika tat.“
Auf die Frage, was denn mit dem geschehen sei, gibt er die treffende Antwort:
- „Dies ist nicht die Zeit zum Erzählen, während ich in diesem Gefängnis sitze.“
Also werden wir auch um die Geschichte von Umâma und ‚Âtika geprellt.
Doch schließlich lässt sich der Fischer vom Dämon bezirzen: Er nimmt ihm den Schwur ab, ihm nur Gutes zu tun. Aber Schwüre haben nur begrenzten Einfluss auf körperliche Instinkte – als der Dämon die Flache verlässt,
- glaubte er an den sicheren Tod; sein Wasser träufelte in sein Kleid.
Doch der Dämon führt den Fischer zu einem See mit weißen, roten, blauen und gelben Fischen, die er dem König verkaufen möge.
- „Fische jedoch in diesem See nur einmal am Tage!“
Was wie eine eindringliche Warnung klingt, wäre in einem Grimm-Märchen die 100%ige Garantie dafür, dass sich der Fischer nicht daran hält. Hier jedoch könnte es nur typisches Dämonengeschwafel sein.
Die Fische werden für 400 Dinare verkauft, und die neue Küchensklavin, ein Geschenk aus Griechenland, wird ausprobiert, indem man sie mit der Zubereitung der Fische beauftragt:
- „Wir erproben dich, o meine Träne, nur in der Zeit, unserer Not.“
Die Fußnote meint dazu:
- Man erprobt etwas nur in der Zeit, in der man es braucht.
Als ob das irgendetwas erklären würde.
Mir hat übrigens noch kein Grieche etwas geschenkt.
- Soviel von dem Fischer!
Ob er noch einmal auftaucht, ist zweifelhaft.
Als die Sklavin nun die Fische zubereitet, spaltet sich die Küchenwand und heraustritt ein Mädchen. Es folgt, die erste ausführliche Mädchenbeschreibung, hier noch recht züchtig und nüchtern:
- schön von Gestalt, mit runden Wangen, von vollendeter Anmut, mit tiefschwarz gefärbten Augenlidern. Sie trug ein seidenes Kopftuch mit blauen Fransen; an ihren Ohren Ringe; die Handgelenke umschloss ein Paar Spangen, und Ringe mit unschätzbaren Edelsteinen waren auf ihren Fingern; in der Hand aber hielt sie eine Rute aus Bambusrohr.
Das Mädchen beginnt mit den Fischen zu sprechen, und die Sklavin fällt naheliegenderweise in Ohnmacht, aus der sie erst wieder erwacht, als die Fische schwarzgebrannt sind.
Schöner Schreckensausruf:
- „Im ersten Waffentanze zerbrach schon seine Lanze.“
Sie ist so verstört, dass sie
- nicht mehr imstande war, den Sabbat vom Donnerstag zu unterscheiden.
Ende der 6. Nacht