Genuss

Einatmen, ausatmend seufzen.Kein Andres jetzt existiert.Der Geist ist wach und doch unbewusst übermannt vom gewaltigen Schauer.Licht und Wärme und Harmonie und ein samtiger Kitzel.Es schwillt und quillt, und du bleibst ganz und gar fokussiert.Alle Morgen und alle Gestern verschmelzen in

Orgasmus

Als würd’ ein großes Flugzeug Anlauf nehmen,bevor es in die Höhe steigt,und niemand könnt’, was jetzt kommt, zähmen.Der Pfeil im Kopf auf Abflug zeigt. Ein Schub von wilden Lendenkontraktionenerwärmt dich bis zum großen Zeh.Und viele tausend Nervenexplosionentun angenehm dem Körper

Paris

Wir waren am Eiffelturm angekommen,dem Bauwerk von erstem Rang,und hatten schon von weitem vernommentausender Stimmen Klang. Die Handys, die Fotos, das Lachen, das Posen.Der Turm war ihnen Tapete, wie geil.Verzweifelte Händler in dreckigen Hosenboten Miniaturen feil. An einer Wand hinten

Ehre

Es lebt ein grausiges Monster, gewandet in feinstem Tuch.Es ruft mit würdiger Stimme. Sein Rufen ist ein Fluch.Bösen Blickes, reflexhaft zuckend, ständig beleidigt,selbstgerecht bis in den Tod eisern verteidigt. Tief in unsren Herzen hat sich’s eingerichtet.Die Klauen und Zähne hat

Verfall

Das Denken schwand,vom nahen Tod fast aufgesogen.Und der Verstandvom bisschen Leben bald betrogen. Durch die Räumedeines Hirns Erinnrungsspuren.Vergangne Träume,durch die Nervenbahnen fuhren. In gedehnter Agoniewird alles verwehen.Bei einer alten Melodiebleibst du manchmal noch stehen.