Leben wird auf Eis gelegt. Draußen wird es kälter. Unsre Freundschaft – ungepflegt. Und wir werden älter.
Aussichten (Corona 7)
Elend war’s mir im Frühjahr, als nur einen Infizierten ich kannte und die Sonne nach draußen uns lockte. Heute leiden die kranken Freunde noch immer. Die Tage sind düster und bleiben’s auch. Doch in die Zukunft schau ich freudig.
10 Nicht-Improtheater-Bücher für Impro-Spieler
Miserere (Corona 6)
Jeder trägt sein kleines Leid. Jedem geht’s ein bisschen schlecht. Jeder weiß genau Bescheid: So wie’s läuft ist’s ungerecht. Politik – der reine Hohn. Hättense doch damals schon… Gut, dass es mal jemand sagt. Hättense doch mich gefragt.
Neue Wahrnehmung (Corona 4)
Vor Zwanzigzwanzig, lang ist’s her umarmt’ ich dich noch unmaskiert. Das Leben war uns nicht so schwer. Wir waren oft undistanziert. Wenn mir nun kalt wird oder heiß, die Stimme kratzt, die Lunge zischt, dann denke ich so für mich
Anfang Dezember (Corona 3)
Schaudernd staunen: Erste Graupel. Grauer Rauch aus Trauerhaus. Pause an der grauen Mauer. Paul haut seine Frau aufs Maul.
Isolation (Corona 2)
Abstand für alle. Wir halten uns ständig auf Abruf bereit. In jedem Falle Bleibt man im Warmem, vertreibt sich die Zeit. Die Liebe bleibt ziellos. Wir winken uns zu virtuell. Das Herz wird gefühllos und schaltet wie Neonlicht künstlich auf
Die 10 besten Improtheater-Bücher
Ich versuch’s mal zur Abwechslung mit einem Video: Die zehn besten Bücher zum Thema Improtheater. Viel Spaß!
Wüste bei Yazd (Landschaften 1)
Zu fünft im klapprigen Wagen (der Fahrer entspannt). Sand, Staub und Geröll. Sand, Staub und Geröll. In der Ferne die Türme des Schweigens. Ein Halt. Warum denn grad hier? Der Fahrer winkt stumm. Sand, Staub und Geröll. Sand, Staub und
Waldspaziergang
Ein Vöglein singt. Ein Kindchen schreit. Die Mama surft, vertreibt die Zeit. Der Nuckel stinkt. Das Baby heult. Mama genervt, packt ein und eilt. Die Kleine weint. Die Mutter trinkt. Jetzt sind sie fort. Ein Vöglein singt.
Bücherstapel
Jahr für Jahr schaffe ich mir neue Ordnungssysteme in meiner Wohnung, die ihre eigene Dynamik entfalten und unausweichlich zur neuen Dystrophie führen. So wie neue Autobahnen zu mehr Stau führen, so entstehen hier wieder und wieder Scha-Ecken. Scha bezeichnet im
Mein Kind
Gekicherund dein Vertrauen,dass noch immer für Frieden ich sorge. Dein Tanzenin unsrem Zuhause.Wie wirst in der Welt zuhause du sein? Der Glaube,die Welt sei offen.Vielleicht ist sie’s, mein weises Kind.
Anlasslose Traurigkeit
Wie konnte das Lächeln so plötzlich verschwinden?Zur Ablösung standen die Tränen parat.Ich sitz auf der Bank und ich suche nach Gründen.Die innigen Lieben, die ich einst vertat!Ich sitz auch noch hier, als der Abend schon naht.
Getröstetwordenheit
Aus des Schmerzes tiefer Nachtbin ich durch dich aufgewacht.Deine Hand auf meiner Wangesagt, du hältst mir stets die Stange.Hast mir Trost gebracht.
Zögerlicher Abschied
Bräunlich-gelbe, welke Blätterfalln von der Kastanie ab.Kann es sein, dass ich den Sommernicht recht mitbekommen hab? Schwaches Mücklein setzt sich müdeauf den nackten Knöchel nieder.Stechen will’s, doch kann’s nicht mehr.Aber ich bin viel, viel müder. Von den heißen Julitagenbin ich
1989
Nach duldend Harren Drangsalbist geflohnaus deiner Heimat, deinem Land. Und als du dann bald anfingst,dort zu wohn’,der Grund fürs Fliehen verschwand.
Comedy und Politik
Comedy bleibt reaktionär, wenn sie Vorurteile bestätigt, und zwar auch die „progressiven“ Vorurteile. Sie wird relevant, wenn sie den Vorurteilen eine genauere, eine schärfere Perspektive liefert. Und diese Perspektive kann befreiend wirken, aber auch mit Verunsicherung spielen.
Impro-Terror (5) – Partner lässt sich nicht verändern
Dagmar: „Möchtest du noch einen Pudding?“Lars: „Danke. Schatz, ich muss dir etwas sagen.“Dagmar: „Was denn?“Lars: „Ich habe wieder angefangen zu zocken.“Dagmar: „Im Glücksstern-Casino?“Lars: „Ja, genau. Ich habe alles verspielt.“Dagmar: „Na, das ist ja schade.“Lars: „Schatz!! Ich habe gestern Abend unser
Impro-Terror (4) – Partner liefert keine Angebote
Ben: „Schatz, weißt du, wer eben am Telefon war? Der Makler!“Paula: „Und? Was hat er gesagt?“Ben: „Wir kriegen die Wohnung.“Paula: „Super! Endlich eine Wohnung!“Ben: „Lass uns gleich hinfahren.“Paula: „Großartige Idee.“Ben: „Ich muss dir noch was sagen: Der Vormieter hat sich
Impro-Terror (3) – Umgang mit Negativität
Negativität ist nicht dasselbe wie Blockieren, aber damit verwandt. Wer negativ ist, löscht zwar nicht die Ideen des Mitspielers aus, aber reagiert ablehnend auf diese Ideen oder auf den Mitspieler selbst. Sehen wir uns den Klassiker dazu an: Natalie gräbt.Arne
Impro-Terror (2) – Umgang mit Blockaden
Blockieren erscheint in zwei Formen. In der radikalen Variante wird die einmal auf der Bühne etablierte Realität verneint: Nicole und Carl. Carl klingelt an der Tür. Nicole öffnet.Nicole: „Hallo Papa! Hast du die Schlüssel vergessen?“Carl: „Ich bin nicht Ihr Papa.
Impro-Terror (1) Impro-Terror und Leichtigkeit
Wir wissen, dass man in einer Szene die Angebote der Mitspieler akzeptieren und Eigenes hinzufügen sollte, dass es der Szene gut tut, wenn man den Mitspielern aufmerksam zuhört, dass man sich verändern möge usw. Allerdings wird uns die Umsetzung dieser
Handlungsroutinen brechen
Die Handlungsroutine ist die Normalität der Szene. Diese Normalität wird nicht dadurch gebrochen, dass wir etwas Neues beginnen, sondern dadurch, dass wir emotional auf eine Information oder ein Ereignis reagieren. Diese Reaktion kann dazu führen, dass wir die Handlung unterbrechen,
Impro-Shows jetzt als E-Book

Das Buch „Improvisationstheater. Band 9: Impro-Shows“ ist nun hier als E-Book erhältlich.
Improvisationstheater. Band 9: Impro-Shows

Der neue Band der Reihe „Improvisationstheater“ ist auf dem Markt. Kauft es bei der Buchhändlerin eures Vertrauens oder, wenn ihr dem Autor einen Gefallen tun wollt, direkt in unserem Online-Shop: Statt einer Zusammenfassung, hier das detaillierte Inhaltsverzeichnis: 1 SHOW-AUFBAU1.1 Zweistündige
Vorschläge oder Fragen personalisieren

(Der folgende Text ist ein Auszug aus dem Mitte September erscheinenden Buch „Improvisationstheater. Band 9: Impro-Shows“.)Wenn wir die Zuschauer nach Vorschlägen fragen, wollen wir natürlich am liebsten Dinge hören, die wir vorher noch nicht zu hören bekamen, die unsere Assoziationskanäle
Brauchen wir überhaupt Vorschläge und Vorgaben aus dem Publikum?

(Der folgende Text ist ein Auszug aus dem Mitte September erscheinenden Buch „Improvisationstheater. Band 9: Impro-Shows“.) Momentan nutzen sicherlich 99 Prozent aller Improtheatergruppen Vorgaben und Vorschläge aus dem Publikum. Interessanterweise sprechen sich aber einige führende Impro-Lehrer und -Schauspieler gegen die
„Glotzt nicht so romantisch!“
Im Jahr 1922 ließ der junge Dramatiker Bertold Brecht bei der Premiere seines Stückes „Trommeln in der Nacht“ Spruchbänder mit der Aufschrift „Glotzt nicht so romantisch!“ aufhängen. Ein direkter Angriff auf die Sehgewohnheiten des Publikums, dass sich an klassischen, naturalistischen
Konflikte in Impro-Gruppen (3) – „Schwierige“ Spieler

Als Live-Künstler betreten wir einen Bereich, in dem wir unseren kreativen Prozess öffentlich machen (etwa im Gegensatz zum Schriftsteller oder Maler). Um im Improtheater wirklich frei spielen zu können, müssen wir uns öffnen und verletzbar machen. Das heißt aber auch,
Konflikte in Impro-Gruppen (2) – Konflikte sachlich behandeln

Wenn Konflikte zur Sprache kommen, sollten wir uns so weit wie möglich auf die sachliche Ebene konzentrieren. Und die sachliche Ebene heißt in unserem Fall: Wie können wir miteinander angenehm Improtheater spielen?Wenn ich sage „so weit wie möglich“, so bedeutet